Dior verwandelt den Animal-Print für den Herbst 2015

Kategorie Christian Dior Dior Herbst 2015 Herbst 2015 Paris Raf Simons | September 18, 2021 23:07

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Ein Look aus der Herbstkollektion 2015 von Christian Dior. Foto: Imaxtree

Das Licht des Nachmittags strömte durch die Cour carrée du Louvre und strahlte auf Raf Simonsist am zuversichtlichsten Dior-Kollektion miteinander ausgehen. In seinen Shownotes schrieb Simons darüber, Mode-Tropen aus ihrem typischen Kontext zu nehmen, um neue Ideen zu entwickeln. Animal-Prints zum Beispiel waren abenteuerlich, wenn Christian Dior in den 1950er Jahren zum ersten Mal auf sie hereingefallen. Doch heute werden sie oft als neutral betrachtet. Simons' Strategie bestand darin, sie zu abstrahieren und seinen ausgeprägten Farbsinn zu nutzen, um Animal-Prints noch weiter vom Offensichtlichen zu entfernen.

Zum Beispiel waren die Leopardenflecken auf einem blau-braunen Swingkleid, einem Paar rostrot-blaugrüner Lackstiefel und einer verführerischen rosa-grünen Säule eher wie Amöben. Er versuchte einen ähnlichen Trick mit Blumenmustern und fertigte ein paar Mäntel aus einem Tweed an, der fast wie ein digitalisierter Garten aussah. Einer meiner Lieblingslooks war ein ärmelloser Tweedmantel in Rouge-Braun. Zwei feuerrote Wellen – vielleicht sollten sie abstrahierte Tigerstreifen sein? -- lief über die Front und versetzte den Betrachter in Modetrance.

Was Simons hier tat, hatte ein haptisches Element: Man wollte einfach nur die Hand ausstrecken und alles anfassen. Seine glänzenden Lackstiefel mit klarem oder getöntem Lucite-Absatz waren die besten Beispiele dafür und werden sowohl redaktionell als auch kommerziell ein Hit sein. Aber er perforierte auch Stoff und fügte sowohl weißen Hemden als auch Minikleidern Perlenkragen hinzu.

Modern ist ein müdes Wort, aber Simons ist einer der wenigen Designer, denen es gelingt, aus alten Gedanken Neues zu machen. Er schaffte es sogar, die bescheidene Büroklammer in einen einzelnen Ohrring zu verwandeln, der sicher genauso schnell ausverkauft sein wird wie der beliebte "Stammes"-Stud des Hauses.

Es macht Spaß, Simons bei der Entwicklung von Dior zuzusehen. Nicht nur, weil er interessante Klamotten herstellt, die zufällig auch kommerzielle Anziehungskraft haben, sondern auch, weil er kein Designer mit vielen Grenzen zu sein scheint. Hier gibt es so viel mehr Potenzial, und das ist eine spannende Perspektive.

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