Salah Barka auf der Tunis Fashion Week

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Manche Designer sind für die frechen, multireferentiellen Klamotten ebenso berühmt wie für die ekstatische, Studio 54-artige Atmosphäre ihrer Laufstege. Paris hat Andrea Crews und London hat Jeremy Scott. Jetzt hat Tunis Salah Barka.

Salah überraschte die Menge während der Tunis Fashion Week, als seine Models mit riesigen Kopfbedeckungen, falschen Wimpern und russisch bedruckten Haremshosenröcken, kombiniert mit Berberschmuck, die Bühne eroberten. Alles zum Klang von 'Medusas' von Prodigy.

Fashionista spricht mit dem coolen Jungen im Block über seine Fernweh-Verliebtheit in die Mode, die Königin von Karthago und die tunesische Tradition.

Wer bist du und wie bist du zur Mode gekommen? Ich bin 35, komme aus Gabes in Südtunesien. Ich bin komplett Autodidakt. Ich habe vorher als Kostümbildnerin gearbeitet, daher kommt das theatralische Element.

Ihre Show scheint sich stark auf lokale Geschichte und handwerkliches Know-how zu beziehen. Ist das beabsichtigt? Ja, die Geschichte der Region, 3000 Jahre lebender, wandernder Zivilisationen, ist heute noch spürbar und ist definitiv einer meiner Hauptinteressenspunkte. Auch Charaktere wie Dido, die Königin von Karthago – unsere lokale Jeanne d’Arc – ist eine wichtige Quelle des Einflusses in dieser Sammlung.

Können Sie uns mehr über die Sendung erzählen? Nun, ich wollte die Idee der kulturellen Hybridität auf Kleidung übertragen. Was die Produktion angeht, sind alle Models meine Freunde, und ich habe alles selbst gemacht, alles von zu Hause aus bei meiner Mutter, wo ich ein kleines Studio eingerichtet habe.

Und was hat diese Kollektion beeinflusst? Die Show heißt „Miles Away“, weil ich versuche, meilenweit voneinander entfernte Referenzen zusammenzubringen, von der arabischen Tradition bis hin zu Londoner Designern. Außerdem habe ich Tunesien nie verlassen, also handelt es sich bei „Miles Away“ um die Art und Weise, wie ich Mode lerne: Von meinem Dorf, von zu Hause, meilenweit entfernt.